Intermediäre und Meinungsbildung

Soziale Netzwerke, Instant-Messaging-Dienste, Suchmaschinen oder Videoportale – die so genannten Medienintermediäre – sind wesentliche Elemente des Kommunikations- und Informationsverhaltens online. Sie vermitteln zwischen denen, die journalistisch-redaktionelle Inhalte erstellen und den Rezipienten bzw. Nutzern auf der anderen Seite. Sie sind damit wichtige Gatekeeper, denn ihre in Algorithmen kodifizierten Aggregations-, Selektions- und Präsentationskriterien entscheiden darüber, wie viele und welche Nutzer ein Angebot erreicht.

Die Studie Intermediäre und Meinungsbildung ist seit 2016 Bestandteil des Medienvielfaltsmonitors der Medienanstalten. Analog zur Mediengewichtungsstudie ermittelt sie die informierende Tagesreichweite von Intermediären und ihre relative Bedeutung im Informationsmix der befragten Personen. 2022 wurde zudem die Bedeutung von News-Aggregatoren für die Informationsnutzung erfragt sowie Zusatzfragen zur Nutzung von Sozialen Medien als Infokanal integriert (s. PDF-Download im Infokasten). Grundlage ist eine bevölkerungsrepräsentative Befragung von jährlich mehr als 4000 Personen.

Kernbefunde der aktuellen Erhebung (2022/2)

Instagram baut in der Gesamtbevölkerung seinen Vorsprung vor Facebook weiter aus. Über ein Viertel der ab 14-Jährigen nutzt Instagram. Stabil an erster Stelle bleibt WhatsApp (61 %), dicht gefolgt von Google (58 %). Etwa jeder Dritte nutzt YouTube.

Immer mehr Menschen nutzen Intermediäre auch zur Information. Rund 45 % der Bevölkerung nutzen Intermediäre auch zur Information über das Zeitgeschehen in Deutschland und der Welt, 34 % für lokale Infos. Der Weg führt dabei am häufigsten über Googles Suchmaschine.

Jüngere nutzen Intermediäre auch für Informationen zum Zeitgeschehen deutlich mehr. Vor allem bei der Nutzung von Videoportalen und sozialen Netzwerken liegen die Jüngeren durchweg weit über dem Durchschnitt. Besonders TikTok ist bei den 14-29-Jährigen stark im Kommen.

Über 42 % der Bevölkerung haben schon einmal einen News Feed oder News Aggregator genutzt. Bei den 14 bis 29-Jährigen sind es bereits knapp zwei Drittel, knapp ein Drittel von Ihnen nutzt solche Angebote häufig. Der am häufigsten genutzte Dienst ist dabei Google News. Bei den Jüngeren ist die Nutzung von Apples „News Widget“ deutlich höher als im Bevölkerungsdurchschnitt.

Studie 2022-II "Intermediäre und Meinungsbildung"

Kontinuierliche Studie auf Basis der Mediengewichtungsstudie, einer Komponente des Medienvielfaltsmonitors der Medienanstalten

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Professionelle Beiträge bzw. als professionell wahrgenommene Postings in sozialen Medien stammen oft von Anbietern redaktionell-journalistischer Medienangebote, häufig aber auch von Unternehmen, die die sozialen Netzwerke als effektiven Marketingkanal nutzen.

Auch politische Akteure haben längst die kommunikativen Möglichkeiten der sozialen Medien entdeckt. Das Spektrum reicht von Postings politischer Interessensverbände, Parteien, Ministerien und Verwaltungen sowie politischen Einzelpersonen wie Parteipolitikern und Abgeordneten bis hin zu bezahlter politischer Werbung. Daneben treten die politischen Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge von privaten Nutzern.

Die Medienanstalten haben vor diesem Hintergrund gezielt nach der Wahrnehmung und dem Umgang der Nutzer von Intermediären mit politischer Kommunikation und Werbung gefragt. Die Ergebnisse weisen auf die große Relevanz hin, die intermediäre Dienste mittlerweile auch in der direkten politischen Ansprache der Bürger haben: Knapp drei Viertel der Nutzer Sozialer Medien nehmen politische Botschaften auf Facebook, Instagram und/oder Twitter wahr.
 

Medienvielfaltsmonitor

Mit dem Medienvielfaltsmonitor untersuchen und dokumentieren die Medienanstalten kontinuierlich die Entwicklung der Rundfunk- und Medienlandschaft in Deutschland.

https://medienvielfaltsmonitor.de

Mediengewichtungsstudie

Die Mediengewichtungsstudie ermittelt das Gewicht der Mediengattungen Fernsehen, Hörfunk, Tageszeitungen, Zeitschriften und Internet für die Meinungsbildung der Bevölkerung.

Mediendatenbank

Die Mediendatenbank enthält Informationen zu Unternehmensbeteiligungen in Fernsehen, Hörfunk, Presse und Online. Auf ihrer Grundlage werden die Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse im Medienvielfaltsmonitor ermittelt.

Zur Mediendatenbank

Archiv

2022

2022-I: Kontinuierliche Studie auf Basis der Mediengewichtungsstudie, einer Komponente des Medienvielfaltsmonitors der Medienanstalten

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Social Media als Info-Kanal

Gewichtungsstudie zur Relevanz der Medien für die Meinungsbildung in Deutschland, 2022-I

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2021

2021- II: Kontinuierliche Studie auf Basis der Mediengewichtungsstudie, einer Komponente des Medienvielfaltsmonitors der Medienanstalten

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2021- I: Kontinuierliche Studie auf Basis der Mediengewichtungsstudie, einer Komponente des Medienvielfaltsmonitors der Medienanstalten

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Schwerpunktstudie: Politische Kommunikation und politische Werbung im Superwahljahr 2021-I

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2020

2020 - II: Kontinuierliche Studie auf Basis der Mediengewichtungsstudie, einer Komponente des Medienvielfaltsmonitors der Medienanstalten

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Schwerpunktstudie: Wahrnehmung politischer Kommunikation in Sozialen Medien 2020-II

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2020 - I: Kontinuierliche Studie auf Basis der Mediengewichtungsstudie, einer Komponente des Medienvielfaltsmonitors der Medienanstalten

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Beitrag: Medienintermediäre und Meinungsbildung

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Schwerpunktstudie: Wahrnehmung politischer Kommunikation in Sozialen Medien 2020-I

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2019

2018

2017

2016