Digitalisierungsbericht 2015: Digitale Weiten, analoge Inseln - Die Vermessung der Medienwelt

Digitalisierungsbericht 2015

Im Jahr 2015 werfen die Medienanstalten mit ihrem Digitalisierungsbericht wieder einen Blick in die Medienlandschaft und entdecken digitale Gipfel und analoge Täler. In der 11. Ausgabe werden neben Zahlen und Fakten zur Empfangssituation von Fernsehen und Radio auch aktuelle Themen der Medienwelt präsentiert.

Die Digitalisierung der TV-Haushalte in Deutschland setzt zum Endspurt an, wie die aktuellen Erhebungen zeigen. Allein ein kleiner Teil der Bevölkerung empfängt das Fernsehsignal noch per analogem Kabel, sodass eine endgültige Abschaltung dieses Übertragungswegs in greifbare Nähe rückt. Währenddessen sind die Reichweiten der anderen Empfangswege – digitales Kabel, Satellit, Terrestrik und IPTV – weitgehend unverändert geblieben. Im internationalen Vergleich wird deutlich, dass die Verbreitung digitaler Endgeräte im Jahr 2015 in Deutschland sowie in allen an der Studie teilnehmenden Ländern deutlich zugenommen hat. 

 

Digitalisierungsbericht 2015 - englische Fassung:

Digitisation 2015: Digital lands, analogue islands - measuring the world of the media (PDF Download)

 

Knapp die Hälfte der Personen ab 14 Jahre nutzt (fast) täglich Videoinhalte aus dem Internet. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar neun von zehn Personen. Der Trend zeigt deutlich, dass VOD-Livestreams und andere Internetvideos seit Beginn der Coronavirus-Pandemie für einen immer größeren Teil der Bevölkerung, insbesondere für die Jüngeren, fester Bestandteil der individuellen Mediennutzungsroutinen geworden sind.

Etwa die Hälfte der für die Bewegtbildnutzung aufgebrachten Zeit wird nach wie vor mit „klassischem“ Fernsehschauen am TV-Gerät verbracht. Im Trend verschieben sich die Nutzungsanteile aber immer weiter zugunsten von Internet-Livestreams und vor allem Video-on-Demand. Ihr Nutzungsanteil hat sich seit 2016 jeweils mehr als verdoppelt. Deutliche Unterschiede zeigen sich dabei zwischen den verschiedenen Altersgruppen: Während die unter 40-Jährigen mehr als die Hälfte ihres Zeitbudgets für VOD oder Livestreams aufwenden, zeigen die über 50-Jährigen eine deutliche Präferenz für das klassische TV.

Die Bewegtbildnutzung der jüngeren Altersgruppen unterscheidet sich stark von der älterer Personen. 14- bis 29-Jährige verbringen nach ihrer eigenen Einschätzung mehr als 60 Prozent ihrer Videozeit mit Content aus dem Internet. Besonders viel Zeit wird dabei für die nicht lineare Nutzung von Onlinevideos aufgewendet (VOD). Bei der Nutzung von linearen Live-Programmen liegt klassisches TV anteilig weiterhin vor Internet-Livestreams. Im Altersvergleich fällt der aufgewendete Zeitanteil für klassisch lineares Fernsehen bei den Jüngeren deutlich geringer aus als in der restlichen Bevölkerung.

Gut 56 Millionen Personen in Deutschland nutzen mindestens einmal im Monat Videoinhalte aus dem Internet. Mehr als 40 Millionen Personen greifen regelmäßig auf Video-Sharing-Dienste wie z. B. You-Tube und/oder auf Video-Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Video, zu. Knapp die Hälfte aller Personen ab 14 Jahren in Deutschland nutzt die Angebote mindestens wöchentlich, jede:r Vierte tut dies so gut wie täglich. Neben den Angeboten der großen Video-Sharing- und Streaminganbieter erfreuen sich die Angebote der (nationalen) TV-Anbieter (BVOD) wachsender Beliebtheit. Knapp 36 Millionen Personen nutzen regelmäßig Joyn, RTL+, die öffentlich-rechtlichen Mediatheken oder einen anderen BVOD-Anbieter. Aus dem Videoalltag vieler Menschen kaum noch wegzudenken, sind auch Videos, die auf Sozialen Netzwerken wie Instagram, TikTok oder Facebook angesehen werden. Im Bevölkerungsschnitt werden sie von etwa jeder dritten Person regelmäßig genutzt.

Der Onlinevideo-Markt bleibt ein klares Wachstumssegment. So gut wie alle Angebote haben im Vergleich zum Vorjahr hinzugewonnen. Am stärksten zugelegt haben BVOD- und Video-Streaming-Anbieter. Beide Angebotstypen weisen ein relatives Wachstum von jeweils etwa 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. BVOD wächst dabei vor allem durch die Angebote der privaten Rundfunkanbieter, insbesondere das neu gebrandete RTL+ (ehemals TV Now) legt stark zu. Etwas mehr als jede:r Sechste gibt an, das Angebot regelmäßig zu nutzen, das entspricht einem Wachstum von mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Wachstum im Streamingbereich wird durch die etablierten Anbieter befeuert: Vor allem Disney+ gewinnt weitere Marktanteile hinzu (+3,1 Prozentpunkte), aber auch Amazon Prime Video (+2,7 Prozentpunkte), Netflix (+2 Prozentpunkte) und DAZN (+1,1 Prozentpunkte) steigern erfolgreich ihre Reichweiten.

Bei den 14- bis 29-Jährigen geben sechs von zehn Personen an, regelmäßig Videoinhalte von BVOD-Anbietern zu nutzen. Die Zahl derjenigen, die Inhalte der Privaten Anbieter regelmäßig nutzen, liegt mit etwas mehr als 5,7 Millionen noch knapp hinter den kostenlosen öffentlich-rechtlichen Mediatheken. Besonders hoher Beliebtheit erfreuen sich die BVOD-Angebote der beiden großen Privatfernsehanbieter RTL+ und Joyn, die zusammen auf 5,3 Millionen regelmäßig Nutzender im Alter von 14- bis 29 Jahren kommen.

In zwei Drittel aller TV-Haushalte in Deutschland steht mittlerweile mindestens ein Smart-TV. Das entspricht 25,7 Millionen Haushalten. Der Großteil der Smart-TVs ist an das Internet angeschlossen, die Anschlussquote liegt bei über acht von zehn Haushalten mit Smart-TV. Fernsehgeräte können aber auch über Peripheriegeräte wie TV-Sticks oder Set-Top-Boxen „smart“ gemacht werden – oder sie werden mit dem Tablet oder Smartphone verbunden, um Inhalte über das Internet zu nutzen.

Knapp sieben von zehn TV-Haushalten in Deutschland haben ihren Fernseher mit dem Internet verbunden. Das Internet gewinnt damit als (zusätzlicher) Übertragungsweg für Video-Content jeglicher Art immer mehr an Bedeutung. Knapp sechs Prozent der TV-Haushalte haben ihren Fernseher ausschließlich mit dem Internet verbunden und nutzen keinen der traditionellen Empfangswege mehr.

Kabel und Satellit bleiben aber nach wie vor wichtige TV-Übertragungswege. Beide Übertragungswege kommen jeweils auf eine Abdeckung von etwas mehr als 42 Prozent der TV-Haushalte in Deutschland und liegen damit etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Auf 5,8 Prozent zurückgegangen gegenüber dem Vorjahr ist die terrestrische Fernsehübertragung. Der Anteil der IPTV-Haushalte ist nach vorangegangenem Rückgang wieder um etwa einen Prozentpunkt auf 11,5 Prozent gestiegen.

 

Digitalisierungsbericht 2015: Digitale Weiten, analoge Inseln - Die Vermessung der Medienwelt

Digitalisierungsbericht 2015

Im Jahr 2015 werfen die Medienanstalten mit ihrem Digitalisierungsbericht wieder einen Blick in die Medienlandschaft und entdecken digitale Gipfel und analoge Täler. In der 11. Ausgabe werden neben Zahlen und Fakten zur Empfangssituation von Fernsehen und Radio auch aktuelle Themen der Medienwelt präsentiert.

Die Digitalisierung der TV-Haushalte in Deutschland setzt zum Endspurt an, wie die aktuellen Erhebungen zeigen. Allein ein kleiner Teil der Bevölkerung empfängt das Fernsehsignal noch per analogem Kabel, sodass eine endgültige Abschaltung dieses Übertragungswegs in greifbare Nähe rückt. Währenddessen sind die Reichweiten der anderen Empfangswege – digitales Kabel, Satellit, Terrestrik und IPTV – weitgehend unverändert geblieben. Im internationalen Vergleich wird deutlich, dass die Verbreitung digitaler Endgeräte im Jahr 2015 in Deutschland sowie in allen an der Studie teilnehmenden Ländern deutlich zugenommen hat. 

 

Digitalisierungsbericht 2015 - englische Fassung:

Digitisation 2015: Digital lands, analogue islands - measuring the world of the media (PDF Download)

 

Archiv - Digitalisierungsbericht

2021

Digitalisierungsbericht Video 2021

Digitalisierungsbericht Video 2021

Der 17. Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten zeigt: Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie bleiben die Bewegtbildmärkte im Wandel. Langfristige Trends setzen sich fort und erfahren in der Krise zum Teil noch eine Beschleunigung.

2020

Titel Digitalisierungsbericht Video 2020

Digitalisierungsbericht Video 2020

Der sechzehnte Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten zeigt, dass der Bewegtbildmarkt in Deutschland und anderen europäischen Ländern auch nach der Volldigitalisierung im Umbruch bleibt. Zudem hat die Corona-Pandemie zu einer deutlich gestiegenen Fernseh- und Videonutzung geführt.  

2019

Digitalisierungsbericht Video 2019

Mit dieser Ausgabe feiert der Digitalisierungsbericht seinen 15. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums widmet sich der Digitalisierungsbericht Video einem Rückblick auf die vergangenen 15 Jahre. Der Blick nach vorn beschäftigt sich anschließend mit dem neuen technischen Standard 5G und betrachtet die Möglichkeiten für die künftige Bildschirmnutzung.

2018

Buchtitel des Digitalisierungsberichts Video 2018

Digitalisierungsbericht Video 2018

Im vorliegenden Digitalisierungsbericht Video 2018 steht unter anderem das Ende des analogen Kabelsignals im Fokus. Die verbleibenden Haushalte, die Rundfunk noch analog empfangen, müssen sich bis zur Jahreswende auf den digitalen Empfang umstellen.

2017

Cover Digitalisierungsbericht 2017

Digitalisierungsbericht 2017

Aufgedrängte Bereicherung: Braucht Vielfalt Privilegierung?

2016

Digitalisierungsbericht 2016

Kreative Zerstörung oder digitale Balance: Medienplattformen zwischen Wettbewerb und Kooperation

2015

Digitalisierungsbericht 2015: Digitale Weiten, analoge Inseln - Die Vermessung der Medienwelt

Digitalisierungsbericht 2015

Digitale Welten, analoge Inseln – Die Vermessung der Medienwelt

2014

Digitalisierungsbericht 2014: Alles fließt! Neue Formen und alte Muster

Digitalisierungsbericht 2014

Alles fließt! Neue Formen und alte Muster

2013

Coverbild vom Digitalisierungbericht 2013

Digitalisierungsbericht 2013

Rundfunk und Internet – These, Antithese, Synthese?

2012

Digitalisierungsbericht 2012: Von Macht und Kontrolle im digitalen Zeitalter

Digitalisierungsbericht 2012

Von Macht und Kontrolle im digitalen Zeitalter

2011

Digitalisierungsbericht 2011: Offen, neutral, hybrid - die neue (Un)Ordnung der Medien

Digitalisierungsbericht 2011

Offen, neu, hybrid – die neue (Un)Ordnung der Medien

2010

Digitalisierungsbericht 2010

Rundfunk im Zeichen des Internet
Strukturen und Akteure im Wandel

2009

Cover Digitalisierungsbericht 2009: Auf dem Weg in die digitale Welt – Rundfunk und Internet wachsen zusammen

Digitalisierungsbericht 2009

Digitalisierungsbericht

2008

Cover Digitalisierungsbericht 2008: Die Frage nach dem digitalen Mehrwert – Neue Inhalte und ihre Finanzierung

Digitalisierungsbericht 2008

Digitalisierungsbericht

2007

Cover Digitalisierungsbericht 2007: Weichenstellungen für die digitale Welt – Der Markt bringt sich in Position

Digitalisierungsbericht 2007

Digitalisierungsbericht

2006

Cover Digitalisierungsbericht 2006: Aufbruch ins digitale Zeitalter – Aktuelle Entwicklungen: Plattformen, Adressierbarkeit, IP-TV

Digitalisierungsbericht 2006

Digitalisierungsbericht

2005

Coverbild vom Digitalisierungsbericht 2005: Digital-TV und Analog-Digital-Übergang – Herausforderungen für Unternehmen, Politik und Regulierung

Digitalisierungsbericht 2005

Digitalisierungsbericht