

Die Forschungsergebnisse des diesjährigen Digitalisierungsberichts der Medienanstalten zeigen u. a., dass die Digitalisierung im Kabel einen hohen Satz in Richtung der 90-Prozent-Marke gemacht hat. Gleichzeitig ist der Anteil der Haushalte, der die Fernsehprogramme noch analog empfängt, stetig gesunken.
Seit das neue Antennenfernsehen DVB-T2 HD Ende März gestartet ist, befindet sich die Terrestrik im Umbruch, was sich in den diesjährigen Zahlen widerspiegelt: Der Anteil der terrestrischen Fernsehhaushalte insgesamt sinkt im Vergleich zum Vorjahr.
Das größte Plus kann der Anteil der Haushalte verzeichnen, der Programme in HD-Qualität empfängt, stellt Dr. Kristian Kunow in seinem Beitrag zu Daten & Fakten der Digitalisierung in Deutschland fest. Im europäischen Vergleich beleuchten Laurence Cribier und Richard Topham die Mediennutzung und entdecken positive Trends zu UltraHD und OTT.
Auch beim Radioempfang gewinnen digitale Technologien weiter an Bedeutung. Die Verbreitung von DAB+-Empfangsgeräten ist in allen Bundesländern erneut gestiegen. In der Summe hat sich DAB+ bereits zum zweitbeliebtesten Radioempfangsweg nach UKW entwickelt. An DAB+ führt kein Weg mehr vorbei, schlussfolgert daher Adrian Gerlitsch in seinem Beitrag zur Digitalisierung des Hörfunks. Nach 6 Jahren DAB+ zieht auch Rainer Poelmann ein positives Zwischenfazit und erläutert, welche Chancen sich der Radiolandschaft bieten. Die Ergebnisse der DAB+-Reichweitenstudie werden in einem Beileger zu diesem Bericht präsentiert.
Die Rundfunkreferenten der Länder diskutieren derzeit mit der Branche über Anpassungen des Rundfunkstaatsvertrags. Mit welchen medienrechtlichen Fragen die Beteiligten im Zusammenhang mit der privilegierten Auffindbarkeit befasst sind, erläutert Dr. Matthias Försterling in seinem Beitrag. Ein Kompromiss scheint in einigen Punkten schwer, eine politische Entscheidung ist gefragt.
Gestaltung: Rosendahl Berlin
Digitisation 2017:
Imposed enrichment: Is there a need for privileging plurality? (PDF Download)
Beilage zum Digitalisierungsbericht:
Ergebnisse DAB+-Reichweitenstudie 2017 und Perspektive Media Analyse (PDF Download)
Knapp die Hälfte der Personen ab 14 Jahre nutzt (fast) täglich Videoinhalte aus dem Internet. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar neun von zehn Personen. Der Trend zeigt deutlich, dass VOD-Livestreams und andere Internetvideos seit Beginn der Coronavirus-Pandemie für einen immer größeren Teil der Bevölkerung, insbesondere für die Jüngeren, fester Bestandteil der individuellen Mediennutzungsroutinen geworden sind.
Etwa die Hälfte der für die Bewegtbildnutzung aufgebrachten Zeit wird nach wie vor mit „klassischem“ Fernsehschauen am TV-Gerät verbracht. Im Trend verschieben sich die Nutzungsanteile aber immer weiter zugunsten von Internet-Livestreams und vor allem Video-on-Demand. Ihr Nutzungsanteil hat sich seit 2016 jeweils mehr als verdoppelt. Deutliche Unterschiede zeigen sich dabei zwischen den verschiedenen Altersgruppen: Während die unter 40-Jährigen mehr als die Hälfte ihres Zeitbudgets für VOD oder Livestreams aufwenden, zeigen die über 50-Jährigen eine deutliche Präferenz für das klassische TV.
Die Bewegtbildnutzung der jüngeren Altersgruppen unterscheidet sich stark von der älterer Personen. 14- bis 29-Jährige verbringen nach ihrer eigenen Einschätzung mehr als 60 Prozent ihrer Videozeit mit Content aus dem Internet. Besonders viel Zeit wird dabei für die nicht lineare Nutzung von Onlinevideos aufgewendet (VOD). Bei der Nutzung von linearen Live-Programmen liegt klassisches TV anteilig weiterhin vor Internet-Livestreams. Im Altersvergleich fällt der aufgewendete Zeitanteil für klassisch lineares Fernsehen bei den Jüngeren deutlich geringer aus als in der restlichen Bevölkerung.
Gut 56 Millionen Personen in Deutschland nutzen mindestens einmal im Monat Videoinhalte aus dem Internet. Mehr als 40 Millionen Personen greifen regelmäßig auf Video-Sharing-Dienste wie z. B. You-Tube und/oder auf Video-Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Video, zu. Knapp die Hälfte aller Personen ab 14 Jahren in Deutschland nutzt die Angebote mindestens wöchentlich, jede:r Vierte tut dies so gut wie täglich. Neben den Angeboten der großen Video-Sharing- und Streaminganbieter erfreuen sich die Angebote der (nationalen) TV-Anbieter (BVOD) wachsender Beliebtheit. Knapp 36 Millionen Personen nutzen regelmäßig Joyn, RTL+, die öffentlich-rechtlichen Mediatheken oder einen anderen BVOD-Anbieter. Aus dem Videoalltag vieler Menschen kaum noch wegzudenken, sind auch Videos, die auf Sozialen Netzwerken wie Instagram, TikTok oder Facebook angesehen werden. Im Bevölkerungsschnitt werden sie von etwa jeder dritten Person regelmäßig genutzt.
Der Onlinevideo-Markt bleibt ein klares Wachstumssegment. So gut wie alle Angebote haben im Vergleich zum Vorjahr hinzugewonnen. Am stärksten zugelegt haben BVOD- und Video-Streaming-Anbieter. Beide Angebotstypen weisen ein relatives Wachstum von jeweils etwa 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. BVOD wächst dabei vor allem durch die Angebote der privaten Rundfunkanbieter, insbesondere das neu gebrandete RTL+ (ehemals TV Now) legt stark zu. Etwas mehr als jede:r Sechste gibt an, das Angebot regelmäßig zu nutzen, das entspricht einem Wachstum von mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Wachstum im Streamingbereich wird durch die etablierten Anbieter befeuert: Vor allem Disney+ gewinnt weitere Marktanteile hinzu (+3,1 Prozentpunkte), aber auch Amazon Prime Video (+2,7 Prozentpunkte), Netflix (+2 Prozentpunkte) und DAZN (+1,1 Prozentpunkte) steigern erfolgreich ihre Reichweiten.
Bei den 14- bis 29-Jährigen geben sechs von zehn Personen an, regelmäßig Videoinhalte von BVOD-Anbietern zu nutzen. Die Zahl derjenigen, die Inhalte der Privaten Anbieter regelmäßig nutzen, liegt mit etwas mehr als 5,7 Millionen noch knapp hinter den kostenlosen öffentlich-rechtlichen Mediatheken. Besonders hoher Beliebtheit erfreuen sich die BVOD-Angebote der beiden großen Privatfernsehanbieter RTL+ und Joyn, die zusammen auf 5,3 Millionen regelmäßig Nutzender im Alter von 14- bis 29 Jahren kommen.
In zwei Drittel aller TV-Haushalte in Deutschland steht mittlerweile mindestens ein Smart-TV. Das entspricht 25,7 Millionen Haushalten. Der Großteil der Smart-TVs ist an das Internet angeschlossen, die Anschlussquote liegt bei über acht von zehn Haushalten mit Smart-TV. Fernsehgeräte können aber auch über Peripheriegeräte wie TV-Sticks oder Set-Top-Boxen „smart“ gemacht werden – oder sie werden mit dem Tablet oder Smartphone verbunden, um Inhalte über das Internet zu nutzen.
Knapp sieben von zehn TV-Haushalten in Deutschland haben ihren Fernseher mit dem Internet verbunden. Das Internet gewinnt damit als (zusätzlicher) Übertragungsweg für Video-Content jeglicher Art immer mehr an Bedeutung. Knapp sechs Prozent der TV-Haushalte haben ihren Fernseher ausschließlich mit dem Internet verbunden und nutzen keinen der traditionellen Empfangswege mehr.
Kabel und Satellit bleiben aber nach wie vor wichtige TV-Übertragungswege. Beide Übertragungswege kommen jeweils auf eine Abdeckung von etwas mehr als 42 Prozent der TV-Haushalte in Deutschland und liegen damit etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Auf 5,8 Prozent zurückgegangen gegenüber dem Vorjahr ist die terrestrische Fernsehübertragung. Der Anteil der IPTV-Haushalte ist nach vorangegangenem Rückgang wieder um etwa einen Prozentpunkt auf 11,5 Prozent gestiegen.
Die Forschungsergebnisse des diesjährigen Digitalisierungsberichts der Medienanstalten zeigen u. a., dass die Digitalisierung im Kabel einen hohen Satz in Richtung der 90-Prozent-Marke gemacht hat. Gleichzeitig ist der Anteil der Haushalte, der die Fernsehprogramme noch analog empfängt, stetig gesunken.
Seit das neue Antennenfernsehen DVB-T2 HD Ende März gestartet ist, befindet sich die Terrestrik im Umbruch, was sich in den diesjährigen Zahlen widerspiegelt: Der Anteil der terrestrischen Fernsehhaushalte insgesamt sinkt im Vergleich zum Vorjahr.
Das größte Plus kann der Anteil der Haushalte verzeichnen, der Programme in HD-Qualität empfängt, stellt Dr. Kristian Kunow in seinem Beitrag zu Daten & Fakten der Digitalisierung in Deutschland fest. Im europäischen Vergleich beleuchten Laurence Cribier und Richard Topham die Mediennutzung und entdecken positive Trends zu UltraHD und OTT.
Auch beim Radioempfang gewinnen digitale Technologien weiter an Bedeutung. Die Verbreitung von DAB+-Empfangsgeräten ist in allen Bundesländern erneut gestiegen. In der Summe hat sich DAB+ bereits zum zweitbeliebtesten Radioempfangsweg nach UKW entwickelt. An DAB+ führt kein Weg mehr vorbei, schlussfolgert daher Adrian Gerlitsch in seinem Beitrag zur Digitalisierung des Hörfunks. Nach 6 Jahren DAB+ zieht auch Rainer Poelmann ein positives Zwischenfazit und erläutert, welche Chancen sich der Radiolandschaft bieten. Die Ergebnisse der DAB+-Reichweitenstudie werden in einem Beileger zu diesem Bericht präsentiert.
Die Rundfunkreferenten der Länder diskutieren derzeit mit der Branche über Anpassungen des Rundfunkstaatsvertrags. Mit welchen medienrechtlichen Fragen die Beteiligten im Zusammenhang mit der privilegierten Auffindbarkeit befasst sind, erläutert Dr. Matthias Försterling in seinem Beitrag. Ein Kompromiss scheint in einigen Punkten schwer, eine politische Entscheidung ist gefragt.
Gestaltung: Rosendahl Berlin
Digitisation 2017:
Imposed enrichment: Is there a need for privileging plurality? (PDF Download)
Beilage zum Digitalisierungsbericht:
Ergebnisse DAB+-Reichweitenstudie 2017 und Perspektive Media Analyse (PDF Download)