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Glossar

DAB - digital audio broadcasting

Bei DAB handelt es sich um digitalen Hörfunk über terrestrische Sender gemäß dem europäischen Standard EN 300 40. Dafür gilt auch die Bezeichnung terrestrisches Digitalradio. Den Anstoß dafür gab die Entscheidung der Europäischen Ministerkonferenz im Jahre 1986 zur Entwicklung eines digitalen Hörfunksystems, was zum Start des Projekts EUREKA 147 führte.

Als Audiocodierung (= Quellencodierung) wird bei DAB MPEG-1 Layer 2 verwendet, für die Übertragung das Mehr-Träger-Verfahren OFDM [orthogonal frequency division multiplex] und vierwertige Phasenumtastung 4-PSK [four state phase shift keying] für die Modulation der einzelnen Träger. Für die Modulation gilt auch die gleichwertige Bezeichnung QPSK [quaternary phase shift keying].
Die Übertragung erfolgt bei DAB in 1,536 MHz breiten Frequenzblöcken innerhalb der 7 MHz breiten Fernsehkanäle im VHF-Band III (174 MHz bis 230 MHz). In einem DAB-Frequenzblock lässt sich maximal eine Datenrate von 2,4 Mbit/s erreichen. Bei dem in der Praxis typischen Fehlerschutz (= Kanalcodierung) reduziert sich dieser Wert für die Nutzdaten auf etwa 1,5 Mbit/s. Das betrifft die Hörfunkprogramme und die möglichen Zusatzinformationen, die programmbezogen oder programmunabhängig sein können. Es ist deshalb stets zwischen PAD [programme associated data] und NPAD [non programme associated data] zu unterscheiden.

Bei der verwendeten Audiocodierung sind 192 kbit/s für ein Stereosignal in CD-vergleichbarer Qualität erforderlich. Deshalb können maximal sieben Hörfunkprogramme in einem DAB-Frequenzblock untergebracht werden. Die Übertragung der Programmsignale erfolgt dabei nicht auf getrennten Wegen parallel, sondern als Multiplexsignal.
Bei DAB ist eine hohe Frequenzeffizienz gegeben, weil die digitale Modulation Gleichwellennetze [single frequency network] ermöglicht. Bei diesem arbeiten alle Sender in einem vorgegebenen Versorgungsbereich auf derselben Frequenz.

DAB weist bedingt durch das Mehr-Träger-Verfahren OFDM auch eine ausgeprägte Robustheit gegen Störeinflüsse beim Übertragungsvorgang auf. Es handelt sich dabei in der Regel um schmalbandige (= selektive) Störungen, die systembedingt nur wenige Träger betreffen. Diese lassen sich deshalb üblicherweise mit dem durch die Kanalcodierung vorhandenen Fehlerschutz  kompensieren.

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