Medienkompetenz ist Demokratiekompetenz
Gremienvorsitzendenkonferenz der Medienanstalten zeigt innovative Wege der Vermittlung von Nachrichten- und Informationskompetenz auf
Hintergrundwissen, Information und Orientierung, jedoch auch Zugang und digitale Partizipation sind wesentlich für Meinungsvielfalt, Dialog und gesellschaftlichen Zusammenhalt innerhalb einer demokratischen Grundordnung. Für einen selbstbestimmten, kritischen Umgang mit Informationen und Medien vor allem im Internet sind Nachrichten- und Informationskompetenz die Schlüsselkompetenzen der Zukunft. Beim heutigen Panel der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) der Medienanstalten anlässlich der Medientage Mitteldeutschland in Leipzig wurden zeitgemäße und innovative Projekte der Landesmedienanstalten im Bereich Medienkompetenzvermittlung präsentiert.
„Medienkompetenz ermöglicht eine aufgeklärte Entscheidung und aktive Positionierung im Wettstreit der Meinungen wie auch im alltäglichen Leben. Als unabhängige Medienaufsicht in Deutschland nehmen die Landesmedienanstalten ihre Verantwortung wahr, Angebote für Jung und Alt zu schaffen. Gemeinsam mit unseren vielfältigen Partnern vor Ort erreichen wir alle Bevölkerungsgruppen mit ihren speziellen Anliegen über möglichst viele Kanäle“, betonte Albrecht Bähr, Vorsitzender der Gremienvorsitzendenkonferenz der Landesmedienanstalten zur Eröffnung der Veranstaltung.
Phänomene wie Fake News, Desinformation sowie Hass und Hetze haben in den Medien nicht zuletzt in den Zeiten von Pandemie und des Krieges in der Ukraine an Relevanz vor allem innerhalb sozialer Netzwerke gewonnen. Jochen Fasco, Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) und Beauftragter für Medienkompetenz der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) zeigte in seinem Impulsvortrag mit dem Ansatz der milieu- und generationsübergreifenden Förderung von Informationskompetenz der Medienanstalten ein für die demokratische Gesellschaft enorm wichtiges Arbeitsfeld im Bereich Medienbildung auf.
Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), betonte die Bedeutung von innovativen Wegen bei der Vermittlung von Medienkompetenz und stellte unter anderem die neueste Weiterentwicklung des Medienführerscheins Bayern zum Thema „Wenn Nachrichten Angst machen“ vor.
Mechthild Appelhoff, Leiterin der Abteilung Medienorientierung der Landesanstalt für Medien NRW gab einen Einblick in die Projekte ZEBRA und Medienscouts NRW.
Dr. Kathrin Rothemund, Referentin Informations- und Nachrichtenkompetenz der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), stellte unter anderem die Medienkompetenzstrategie mabb_ink und das Projekt „Journalismus macht Schule“ vor.
Thomas Rathgeb, Leiter der Abteilung Medienkompetenz, Jugendschutz und Forschung der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), berichtete vor dem Hintergrund der Studien JIM und SIM, wie die Teilhabe mit Angeboten wie Handysektor, Media Mobile oder der App „Starthilfe-digital dabei“ gestärkt werden kann.
Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, stellte das „Democracy Gym“ vor, in dem, ähnlich wie in einem Fitness-Studio, Medienkompetenz an diversen Stationen erweitert und damit der eigene Demokratie-Muskel trainiert werden kann.
Zur Aufzeichnung der Veranstaltung
Vertiefende Informationen finden Sie im Jugendschutz- und Medienkompetenzbericht der Medienanstalten.