Medienintermediäre transparent

Die Studie „Medienintermediäre Transparent“ untersucht die Wahrnehmung, Erreichbarkeit und Verständlichkeit von Transparenzangaben bei Google, YouTube und Instagram. Mit einer repräsentativen Online-Befragung und anhand von Testbeispielen zeigt sie erheblichen Nachbesserungsbedarf.
Studie
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Medienintermediäre – also soziale Netzwerke (wie Instagram oder TikTok), sogenannte Video-Sharing-Dienste (wie YouTube) und Suchmaschinen (wie Google) – haben einen großen Einfluss auf die Meinungsbildung. Der Medienstaatsvertrag verpflichtet Anbieter von Medienintermediären zu Transparenz über ihre Algorithmen: Sie müssen Nutzerinnen und Nutzern deren Funktionsweise leicht auffindbar und in verständlicher Sprache nachvollziehbar machen.

Die Studie „Medienintermediäre Transparent“ untersucht genau diese Wahrnehmung, Erreichbarkeit und Verständlichkeit von Transparenzangaben bei Medienintermediären: Mit einer repräsentativen Online-Befragung wurden anhand von konkreten Testbeispielen bei den Medienintermediären Google, YouTube und Instagram zwei grundsätzliche Fragen beantwortet: 
 

1. Sind die aktuell vorhandenen Transparenzangaben für den „durchschnittlichen Nutzer“ auffindbar?

2. Versteht der „durchschnittliche Nutzer“ die dort enthaltenen Informationen?
 

Medienintermediäre Transparent: Die wichtigsten Ergebnisse

  • Über 80 Prozent der Befragten sind an Transparenzinformationen interessiert.
  • Die Auffindbarkeit von Transparenzangaben lässt zu wünschen übrig. Im Vergleich schneidet Google zwar noch am besten ab. Doch nur 16 Prozent finden die Transparenzangaben, ohne auf einer der beiden nötigen Navigationsebenen zu scheitern; bei YouTube sind es 11 Prozent. Bei Instagram waren sechs Klicks nötig. Nur 4 Prozent schafften das, ohne auf mindestens einer der Seiten zwei Mal an der falschen Stelle zu klicken.
  • Fast drei Viertel der Instagram-Nutzer stimmten (eher) zu, dass die Transparenzangaben dort schwierig zu finden waren und es lange dauert, zur Seite mit den erforderlichen Angaben zu gelangen. Die Gestaltung des Links (Platzierung, Größe, Erkennbarkeit) wurde ebenfalls bei Google am besten bewertet.
  • Bei der Verständlichkeit der Transparenzangaben schneiden die drei Intermediäre unterschiedlich ab. Den beiden Google-Texten attestierten 20 Prozent der Befragten die geringste Verständlichkeit. Zwar sind die Angaben zur Transparenz auf Instagram deutlich schwieriger zu finden, allerdings ist hier die Verständlichkeit am höchsten, sodass 41 Prozent der Befragten ein hohes Verständnis nach dem Lesen der beiden Texte aufweisen. Mit einem Anteil von 32 Prozent liegt YouTube zwischen Google und Instagram.

Hintergrund: Über die Studie

Die Studie „Medienintermediäre transparent“ ist eine repräsentative Online-Befragung von 3.000 Nutzerinnen und Nutzern. Sie wurde 2021 durch GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH durchgeführt. 2022 wurden die Ergebnisse veröffentlicht. Neben einem Rahmenfragebogen zu Interessen, Mediennutzung, Medienwissen und Vertrautheit mit Transparenzangaben wurden Auffindbarkeit und Verständlichkeit mit konkreten Beispielen von Google, YouTube und Instagram praktisch getestet.