Seit über 15 Jahren erheben die Medienanstalten jährlich Daten und Fakten zu aktuellen Entwicklungen der Bewegtbildnutzung und zur Verteilung der TV- und Videoübertragungswege in Deutschland. Die Video Trends (bis 2021 „Digitalisierungsbericht Video“) dienen der Branche und der Politik als zuverlässiger und unabhängiger Indikator für die Entwicklung der Digitalisierung des TV-Empfangs. Gleichzeitig liefern sie den Medienanstalten die Basis für die Planung und Gestaltung möglicher Zukunftsszenarien und für die Sicherung von Angebots- und Medienvielfalt.

Video Trends 2024: Neuausrichtung

Die etablierte Bewegtbildstudie der Medienanstalten wurde 2024 neu aufgesetzt: Im Mittelpunkt stehen nun die Touchpoints, also all die Berührungspunkte, an denen Nutzende mit Videocontent in Kontakt kommen – vom YouTube-Video beim Zähneputzen am Morgen bis zum gemütlichen Fernsehabend. Die Erhebung fand in zwei Modulen statt, einer quantitativer Befragung und einem qualitativen Videotagebuch.

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Fakten + Impulse

Zusätzliche Forschungsergebnisse der „Video Trends 2024“ zu informierender Bewegtbildnutzung, Video-Nutzungsmotiven, Algorithmen und Empfehlungssystemen, sowie Artikel und Impulse finden Sie jetzt auf dem Forschungsportal der Medienanstalten.

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Video Trends 2024: Die zentralen Ergebnisse

Bewegtbild begleitet die Nutzer:innen durch den gesamten Tag. Ob unterwegs oder zu Hause, nebenher beim Zähneputzen am Morgen, bis tief in die Nacht im Bett oder auf dem Sofa: Bewegtbild ist always on.

Der Anteil der täglichen Bewegtbildnutzung liegt in allen Altersgruppen bei über 90 Prozent. Hinsichtlich der Wahl der Angebote gibt es klare Altersunterschiede: Je jünger die betrachtete Kohorte ist, desto weniger wird lineares Fernsehen geschaut. Stattdessen werden umso häufiger Videos auf Social Media konsumiert. Die beliebtesten Bewegtbildanbieter in Deutschland sind YouTube, Instagram und Netflix.

Bewegtbild erfüllt verschiedene Bedürfnisse, die (orts-)unabhängig erfüllt werden können. Insgesamt wird Bewegtbild zu Hause und unterwegs häufiger aus Gründen der Unterhaltung gesehen als zum Beziehen von Informationen. Private und öffentlich-rechtliche TV-Sender sind via Connected TV zu Hause sowie über Instagram und Facebook/YouTube (primär via Smartphone) außer Haus die Topangebote.
 

Informiert sein ist ganz offensichtlich ein relevantes Bedürfnis der regelmäßigen Bewegtbildnutzenden, wie sich mit Blick auf die Videotrends zeigt. Es wird eine breite Palette unterschiedlicher Angebote genutzt.

Fast 60 Prozent informieren sich mit Bewegtbild täglich zu Hause, nahezu 50 Prozent außer Haus bzw. unterwegs. Das Angebot an Bewegtbildinhalten mit Informationscharakter wird aus Sicht der meisten Nutzenden als vielseitig und gut bewertet.
 

Die meistgenutzten Videoangebote unterscheiden sich stark nach Altersgruppen: Für die Jüngeren spielen Soziale Medien eine zentrale Rolle. TikTok ist hier der jüngste Gigant. Menschen nutzen diese Videoangebote aus den unterschiedlichsten Gründen, die je nach Alltagssituation variieren. 

Insgesamt ist YouTube das wichtigste Angebot für Videoinhalte aller Art, gefolgt von öffentlich-rechtlichem linearem Fernsehen. Bei den Jüngeren spielen Social-Media-Smart-TV-Angebote eine deutlich größere Rolle als (lineare) Fernsehangebote. Für die über 70-Jährigen sind Fernsehangebote, insbesondere öffentlich-rechtliche, von zentraler Bedeutung im Kontext der Videonutzung.
 

Ob auf Social Media, Videoplattformen oder Smart TV: Empfehlungssysteme und Algorithmen sind mittlerweile auf fast jeder Benutzeroberfläche präsent. Die Vorselektion von Videocontent kann auch beschränkend sein.

Die Nutzenden wissen, dass Videocontent durch Algorithmen und Empfehlungssysteme vorselektiert und sortiert wird. Insbesondere die unter 30-Jährigen schätzen diese selektive Vorauswahl des Contents sehr. Gleichzeitig sind sie aber auch kritisch gegenüber den Algorithmen.

Ob Empfehlungssystem oder eigene Suche: Kaum jemand ist unzufrieden mit seiner ganz persönlichen Content-Bubble, denn sehr häufig werden die gleichen Plattformen, die gleichen Suchwege und die gleichen Empfehlungen genutzt. Häufig wird Content nicht gesucht, sondern konsumiert – und das mit hoher Zufriedenheit. Dabei verlassen sich die meisten – bewusst oder unbewusst – auf die Vorauswahl der Benutzeroberflächen und Algorithmen.
 

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Chartreport quantitativ

PDF Oktober 2024