Kinder- und Jugendmedienschutz sicherstellen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Demokratie
Expertinnen und Experten im Austausch zu den Perspektiven eines modernen Kinder- und Jugendmedienschutz beim GVK-Symposium
Dem Kinder- und Jugendmedienschutz kommt eine größere Verantwortung zu als je zuvor. Welche Risiken bergen Fake News und Desinformation für die Jüngsten in unserer Gesellschaft? Was muss moderner Kinder- und Jugendmedienschutz leisten? Welche Regulierungsansätze sind erfolgversprechend? Wie wichtig ist die Vermittlung von Medienkompetenz?
Die Gremienvorsitzendenkonferenz der Landesmedienanstalten (GVK) stand zu diesen und weiteren Fragen im Austausch mit Expertinnen und Experten. Die Vorträge und Diskussionen auf dem GVK-Symposium sind nun auf der Webseite der Medienanstalten zugänglich.
Wie wichtig die Partizipation von Kindern und Jugendlichen im gemeinsamen Dialog ist, betonte der Vorsitzende der GVK, Albrecht Bähr, in seiner Begrüßungsansprache: «Die digitale Welt muss eine lebenswerte und nicht manipulierende Welt für die Staatsbürgerinnen und Staatsbürger von morgen sein. Die Medienanstalten nehmen ihre Verantwortung wahr. Sie gestalten mit Medienkompetenzangeboten und konsequenter Regulierung den Raum mit, in dem Medien altersgerecht genutzt werden können.»
Da die Einordnung und Bewertung von Inhalten im Rahmen der Jugendschutzaufsicht einen Ausgleich von Meinungsfreiheit und Jugendschutz erfordert, kommt der staatsfernen Organisation von Medienaufsicht eine zentrale Rolle zu. Unter Verweis auf das neue EU-Regulierungsinstrument des Digital Services Act betont Dr. Wolfgang Kreißig: «Die neuen Regeln und Instrumente im DSA bieten auf der einen Seite eine Chance besser gegen illegale und jugendgefährdende Inhalte auf großen Plattformen vorzugehen. Die Medienanstalten werden ihre Verantwortung wahrnehmen. Allerdings muss die neue EU-Aufsichtsstruktur auch den Anforderungen an die Unabhängigkeit der Medienaufsicht hinreichend gerecht werden.»
Dies unterstrich auch die Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund, für Europa und Medien, Staatssekretärin Heike Raab in ihrem Impuls. «Um Medienfreiheit und Jugendschutz in einem staatsfern regulierten Mediensystem sicherzustellen, brauchen wir die Fortentwicklung des kohärenten Jugendschutz-Rechtsrahmens auf europäischer Ebene und in Deutschland. Medienkompetenz ist dabei unabdingbar und technischer Jugendmedienschutz wird an Bedeutung zunehmen, um den Zugang zu entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten zu erschweren.»
Der Vorsitzende der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), Dr. Marc Jan Eumann, verwies auf die Erfolge der KJM und führte aus: “Wenn wir es mit der Teilhabe für Kinder und Jugendliche ernstmeinen, muss deren Umfeld einer Spielstraße gleichen – und nicht einer Autobahn. Wir brauchen also eine durchsetzungsstarke und aktive Aufsicht. Deswegen hat die KJM Access Provider-Sperren gegen ein großes Pornoportal erlassen, deswegen sind wir gegen pornografische Profile auf Twitter vorgegangen und deswegen machen wir uns für die Weiterentwicklung technischer Lösungen stark.”
Die Keynotes zur Zukunft des Kinder- und Jugendmedienschutzes und dessen Bedeutung für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie sowie die Paneldiskussionen zu den Themen Desinformation und Falschnachrichten sowie zu neuen Impulsen im Kinder- und Jugendmedienschutz können hier angesehen werden: