Digital audio broadcasting plus
Bei DAB+ handelt sich um eine Weiterentwicklung von DAB, mit der die Übertragungskapazität für Programme und Zusatzinformationen gesteigert werden konnte und zwar durch den Wechsel der Audiocodierung von MPEG-1 Layer 2 auf MPEG-4 AAC, wobei die Abkürzung AAC für „advanced audio coding“ steht.
Bei MPEG-4 AAC benötigt ein Stereosignal gegenüber MPEG-1 Layer 2 nur noch 96 kbit/s. Dies ermöglicht nun bis zu 14 Programme in einem DAB-Frequenzblock, was eine Verdoppelung gegenüber DAB bedeutet. Als weitere Verbesserung steht inzwischen auch die Audiocodierung MPEG-4 AAC+ zur Verfügung, bei der sich die Datenrate für ein Stereosignal auf 64 kbit/s reduziert. Damit lassen sich bis zu 23 Programme pro DAB-Frequenzblock übertragen, was eine ausgeprägte Programmvielfalt ermöglicht.
Zwischen DAB+ und DAB besteht zwar Kompatibilität bezüglich Kanalcodierung, Übertragungsmodus und Modulation, aber nicht bei der Audiocodierung. Vorhandene DAB-Empfänger sind deshalb nicht für DAB+ nutzbar und umgekehrt. Es werden deshalb für DAB+ neue Empfänger benötigt. Diese sind meistens aber auch für den Empfang von DAB ausgelegt.
DAB+ (Digital Audio Broadcasting) steht für die digitale Verbreitung von Audiosignalen über Antenne. DAB+ ist die technische Weiterentwicklung des in den 90er Jahren in Deutschland gestarteten DAB-Systems. Das System basiert nicht mehr wie bei UKW auf einzelnen Sendefrequenzen für ein Programm, sondern auf 1,5 MHz breiten Frequenzblöcken, in denen 15 bis 18 Hörfunkprogramme sowie zusätzlich Informationsdienste gleichzeitig übertragen werden können. Die Verbreitung geschieht über terrestrische Sender. Der Auf- und Ausbau der technischen Infrastruktur erfasst bereits fast 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland - mit steigender Tendenz.
DAB+ verwendet eine deutlich effizientere Audiokomprimierung, wodurch auch bei relativ niedrigen Datenraten eine akzeptable Klangqualität erreicht wird. Damit ist im Vergleich zum bisherigen DAB die Übertragung von deutlich mehr Hörfunkprogrammen innerhalb eines Ensembles und eine wirtschaftlichere Nutzung von Ressourcen möglich.Mit DAB+ steht den Programmveranstaltern ein multimediales Rundfunksystem zur Verfügung, welches Optionen bereitstellt, die ganz individuell auf die Erfordernisse der zu übertragenden Inhalte ausgewählt werden können. Neben der Übertragung von Hörfunk stehen auch Transportmechanismen zur Versendung von beliebigen Daten zur Verfügung. So können beispielsweise auch Verkehrsinformationen (TMC oder TPEG) und ein elektronischer Programmführer (EPG) versendet werden. Alle genannten Optionen der Systemfamilie lassen sich beliebig in einem Ensemble kombinieren.