Audio Trends 2023

Ob Künstliche Intelligenz, veränderte Verbreitungswege oder Hörgewohnheiten: Die diesjährige Erhebung der „Audio Trends“ beleuchtet die aktuellen Trends und die Zukunft des Hörfunksektors.
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Mittels einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung erhebt das Forschungsinstitut Kantar Daten zur Haushaltsausstattung mit digitalen Radiogeräten und genutzten Radioempfangsarten.

Neben den federführenden Medienanstalten beteiligen sich zahlreiche Partner aus der Medienbranche an der Studie. Aktuell sind dies ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast und Vodafone Deutschland (in Mio.).

Kernergebnisse der Audio Trends 2023

  • Digitaler Hörfunk für 47 Millionen Personen: So viele Menschen in Deutschland haben Zugang zu einer digitalen Radioempfangsmöglichkeit oder nutzen Webradio. Die Netto-Digitalisierungsquote des Hörfunks liegt damit bei 67 Prozent. Ein Drittel nennt bereits einen digitalen Empfangsweg als meistgenutzten Zugang zum Radioprogramm. Nur noch die Hälfte nennt UKW als bevorzugte Radioempfangsart.
  • Die Mehrfachausstattung mit DAB+-Radios hat sich innerhalb von fünf Jahren verdoppelt: Mittlerweile verfügt über die Hälfte (55,4 Prozent) der DAB+-Haushalte über zwei oder mehr DAB+-Empfangsgeräte. Die Gesamtzahl der DAB+-Geräte in Deutschland ist um mehr als 4,4 Millionen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Auch die Ausstattung mit DAB+-Autoradios steigt weiter auf nunmehr 11,5 Millionen. Das entspricht gut 26 Prozent der Autoradios in Deutschland.
  • 52 Prozent nutzen Webradio. Ein Fünftel konsumiert genuines Webradio, laut Online-Audio-Monitor 2023 nutzen sechs von zehn Personen Musikstreamingdienste wie Spotify, YouTube und Amazon Music. Sieben von zehn greifen mindestens gelegentlich auf Audio-Angebote aus dem Internet zu.
Illustration aus dem Chartreport

Chartreport

Die Forschungsergebnisse von Kantar für die Audio Trends 2023 im Detail

Chartreport Audio Trends 2023 (PDF)

Die Haushaltsausstattung mit DAB+-Geräten bleibt konstant auf Wachstumskurs. Die Zahl der Digitalradiohaushalte steigt im Durchschnitt der letzten fünf Jahre um zwei Prozentpunkte pro Jahr auf knapp 33 Prozent im Jahr 2023. Das entspricht einem relativen Wachstum von 45 Prozent. Somit verfügen aktuell 13,3 Millionen Haushalte über mindestens ein DAB+-Radiogerät. Die meisten dieser Haushalte sind mehrfach ausgestattet. Mittlerweile verfügen drei von zehn (29,5 Prozent) der DAB+-Haushalte über zwei Empfangsgeräte, jedem vierten (25,8 Prozent) stehen bereits drei oder mehr DAB+-Radios zur Verfügung. Der Anteil der Haushalte mit zwei oder mehr DAB+-Empfangsmöglichkeiten hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt.

Die Haushaltsausstattung mit DAB+-Geräten unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Mit Bayern und Sachsen haben zwei Bundesländer erstmals die 40-Prozent-Marke überschritten. Sachsen weist dabei die höchste Steigerung um gut neun Prozentpunkte aus – das entspricht einem relativen Wachstum von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch Schleswig-Holstein sowie die gemeinsam ausgewiesenen drei Süd-West-Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland können deutliche Steigerungen der DAB+-Haushaltsausstattung von mehr als 25 Prozent verbuchen und liegen nun, wie auch Sachsen-Anhalt, über dem bundesweiten Durchschnitt.

Die bevorzugte Hörfunknutzung verschiebt sich deutlich in Richtung digital. Vor zehn Jahren haben noch acht von zehn Personen Radiohören über UKW den anderen Empfangswegen vorgezogen. Aktuell ist es nur noch gut die Hälfte. Gut ein Drittel hingegen nennt bereits einen digitalen Empfangsweg als meistgenutzten Zugang zum Radioprogramm. Sofern es sich um einen Digitalhaushalt handelt, also ein Digitalradio vorhanden ist oder zumindest gelegentlich Webradio gehört wird, nutzt mehr als die Hälfte der Personen am häufigsten digitales Radio.